Ziel der Integration unterschiedlicher Bewegungsenergien in Nia ist es, maskuline und feminine Elemente, präzise und fließende Bewegungen sowie Kraftvolles und Nachgiebiges im Gleichgewicht zu
halten.
Es geht in Nia um das Erspüren der jeder Bewegungsform innewohnenden ganz eigenen Energie und Bewegungsqualität, nicht um die technisch perfekte Ausführung jeder einzelnen Disziplin. In der Nia
Stunde wird ein Gefühl für den Geist und die Besonderheit jeder Bewegungsform auf spielerische Art vermittelt. So wird der Körper angeregt das ganze, in jedem Menschen vorhandene Bewegungspotential
zu nutzen.
Tai Chi
Tai Chi (Tai Chi Chuan) ist ein traditionelles chinesisches System von Übungen, das auf der Philosophie des Tao, dem Yin und Yang beruht. Seine Form bilden fließende, harmonische Bewegungen, die
auf langsame Weise, ohne Anstrengung ausgeführt werden. Ziel ist eine Balance des Energieflusses im Körper.
In Nia finden wir viele Techniken und Prinzipien aus dem Tai Chi, z.B. die Verlagerung des Körpergewichts, das Aufsetzen mit der Ferse und das Ausdehnen der Aufmerksamkeit 360 Grad um uns
herum.
Tae Kwon Do
Tae Kwon Do (Korea) bzw. Karate (Japan) sind dynamische Kampfkünste, die sich besonders durch Präzision und explosive Körperbewegungen auszeichnen. Arm und Beintechniken wie Blocks, Punches,
Kicks haben einen exakt definierten Start und Endpunkt. Die gesamte Bewegungsenergie wird dabei auf einen Punkt fokussiert, sei es die Faust, Fußballen oder Ferse. Um dies zu erreichen, ist für
einen Bruchteil einer Sekunde eine sehr hohe koordinierte Anspannung des ganzen Körpers notwendig, die sich bis in die Fussohlen und Fersen fortsetzt und dort die notwendige Stabilität und Erdung
durch den Boden erhält.
Tae Kwon Do bringt das Kraftvolle in Nia hinein. Tae Kwon Do lehrt uns, wie wir uns behaupten. Die Kicks, Punches, Blocks und die innere Haltung, die im Tae Kwon Do gelehrt wird, unterstützen uns
in vielen Situationen, in einer Trainingsstunde wie im täglichen Leben.
Aikido
Aikido setzt sich aus den Silben “Ai” (bedeutet zusammentreffen, oder auch Liebe), “Ki” (bedeutet Geist oder Energie), und “Do” (bedeutet der Weg) zusammen. Anders ausgedrückt: Aikido bedeutet
„Weg der göttlichen Harmonie“. Typisch im Aikido sind die kreisrunden und spiralförmigen Techniken, mit denen die Angriffsenergie des Gegners nutzbar gemacht und verstärkt auf den Angreifer
zurückgeworfen werden.
Ein zentraler Gedanke im Aikido ist es harmonisch mit der Energie in der Umgebung zu verschmelzen. Der Akt des Überwältigens eines Gegners wird im Aikido zur Kunst, in der es darum geht, den
Gegner nicht zu verletzen und den Konflikt ohne Schaden zu lösen.
Viele dynamisch-spiralförmige Bewegungen in Nia basieren auf der Bewegungsenergie von Aikido.
Jazz Dance
Jazz Dance ist eine Mischung aus afrikanischem, afro-amerikanischem, Modern Dance und klassischem Tanz. Wichtiges Merkmal des Jazz Dance ist die Isolation (d.h. das unabhängige Bewegen) einzelner
Körperteile. Im Jazz Dance hat jeder Körperteil sein eigenes vom restlichen Körper unabhängiges Bewegungszentrum.
Jazz Dance Elemente in Nia sind z.B. Isolationen, Synkopationen (unbetonte Taktteile betonen), Kombinationen, Schrittmuster (wie der Cha-Cha-Cha) und kreative Choreographiefolgen.
Duncan Dance
Duncan Dance befreit den Körper von der starren Haltung. Es betont natürliche, organische Bewegungen. Die ungehinderten, freien Bewegungen des Duncan Dance bringen einen kraftvollen, kindlichen
Gefühlsausdruck hervor. Die Fußbewegungen von Duncan Dance wie Walzer, Polka oder rhythmisches Gehen, kräftigen die Beine, Füße und Fußgelenke. Relevé und Extensionen erzeugen natürliche
Streckungen in Richtung Himmel. Durch das sanfte Öffnen der Fußgelenke und Oberschenkel erhält der Körper eine schöne, weiche Form, die freien Bewegungen erzeugen eine bewegliche
Wirbelsäule.
Modern Dance
Grundlegende Merkmale im Modern Dance sind die Verwendung der Gegensatzpaare von „Fallen und Aufrichten“ oder „Zusammenziehen und Entspannen“.
Modern Dance stellt in Nia die Bühne zur Verfügung, auf der wir eigene Improvisationen kreieren und zeigen können. Hier ist der Ort, um mit Formen und dem Raum zu spielen, der Körper kann mit
Gleichgewicht und Ungleichgewicht experimentieren. Das Erforschen und Erkunden von Bewegung entfacht die Vorstellungskraft, auf emotionaler Ebene fördert diese Art der kreativen Erkundung den
Mut, bekannte Wege zu verlassen und neue Dinge auszuprobieren.
Yoga
Yoga baut sich aus universellen, ethischen Prinzipien, persönlicher Disziplin, Yoga-Positionen, Atemtechniken, Wahrnehmung der Sinne, Konzentration des Geistes, Meditation und einer Verbindung
zum Unendlichen auf. Yoga ist eine Wissenschaft und ein System zur Wiedergewinnung der Gesundheit. Es ist eine Kunst- und Bewegungsform, die seit Jahrhunderten zur Gesundheit und zum geistigen
Wohlbefinden der Menschheit beiträgt.
Yoga verbessert die sensorische Wahrnehmung und stärkt den Geist. Yoga ist die Bewegungsform in Nia, die die Beziehung zwischen den Knochen untereinander, die Verbindung zwischen Balance und
angemessenem Kraftaufwand, zwischen Haltung und Wohlbefinden und zwischen Körper und Geist erfahrbar macht.
Die Arbeit von Moshe Feldenkrais
Moshe Feldenkrais lehrte, daß die Konzentration auf den Körper und das Spüren des Körpers in Bewegung ein Weg ist, dauerhafte körperliche Veränderungen hervorzurufen indem eingeübte
Bewegungsmuster und Bewegungsgewohnheiten in Frage gestellt werden. Die Feldenkrais-Methode, ein spezielles Programm, das von gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt wird, ‘legt entweder die
Hände an’ oder gibt verbale Anleitungen, um den Körper umzuschulen und die Haltung zu verbessern.
Feldenkrais erinnert uns daran, daß wir uns ständig verändern und verbessern können, daß wir uns viel lebendiger fühlen können, wenn unser Körper ohne Anstrengung funktioniert. Wie in Nia, so ist
auch hier die Leichtigkeit der Weg. Die Arbeit mit Feldenkrais zeigt uns gute mentale und physische Gewohnheiten, die zu einer permanenten Veränderung in unserer Körperstruktur führen
können.
Alexander-Technik
Die von F. Mattias Alexander geschaffene Technik ist eine hervorragende Methode, um stereotype körperliche Reaktionsmuster aufzulösen, die häufig in Zusammenhang mit der Bewegung und Lage des
Kopfes liegen.
Die Alexander Technik wurde zur Grundlage, wie wir in Nia den Kopf bewegen. Der Kopf hat einen entscheidenden Einfluß darauf, in welcher Beziehung wir zu unserem Körper stehen. In Nia initiiert
der Kopf die Bewegung des Körpers und fördert so ein natürlicheres Bewegungsmuster.
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